Begründer der modernen Aurikulomedizin ist der französische Arzt, Paul Nogier. In den 50iger und 60iger Jahren des letzten Jahrhunderts war es dem Arzt aus Lyon möglich, die gesamte Oberfläche der Ohren in Reflexzonen einzuteilen. Dadurch sind allen Organen und Körperstrukturen entsprechende Punkte zugeordnet worden. Auch an den Ohren sind die uns bereits bekannten Meridiane auffindbar.
In den letzten Jahrzehnten wurden auf dem Forschungsgebiet der Ohrakupunktur große Fortschritte erzielt, so dass inzwischen auch „Medikamenten-vergleichbare“ Punkte, energetische Punkte, neurologische Lokalisationen, psychische Punkte, hormonelle Punkte, Störfeldhinweispunkte etc. bekannt sind. Die Aurikulomedizin bietet die Möglichkeit einer Störfeld-/ Störherdsuche mit anschließender Therapieoption über die Ohrpunkte. Unter einem Störherd werden alle Einflüsse auf den Körper subsummiert, die die körpereigene Balance, bzw. Homöostase, negativ beeinflussen. Hierunter fallen z.B. Narben, chron. Entzündungen im Zahn-/Kieferbereich, der Nasennebenhöhlen, der Tonsillen etc.; im weiteren Sinne hat auch eine chronisch-psychische Belastung oder Dauerstress ein „Störherd-Potential“. Durch Untersuchung der Ohrreflexzonen ist es möglich, die aktiven therapierelevanten Ohrpunkte aufzufinden, und entsprechend zu behandeln.
Für die Ohrakupunktur werden deutlich kleinere Nadeln als für die Körperakupunktur verwendet. Dauernadeln können ebenfalls eingesetzt werden. Anstatt mit Nadeln kann auch mit einem Laserpen behandelt werden.
Liquid Akupunktur
Die Liquid-Akupunktur wird im Rahmen der Ohrakupunktur als eine weitere Therapieoption eingesetzt. Im schmerztherapeutischen Bereich können hierbei sehr gute Erfolge erzielt werden.
Durch Injektion eines Lokalanästhetikums (z.B.: Lidocain, Procain) oder eines Neuralanästhetikums (z.B.: Lymphomyosot, Traumeel, Zeel, Spascupreel) wird an einem therapierelevanten Ohrpunkt eine kleine „Quaddel“ (flüssigkeitgefülltes Bläschen) gesetzt. Dies erfolgt mit kleinsten Kanülen, wie z.B. Insulinkanülen. Daraufhin erfolgt nach heutigem Wissensstand eine Reflexantwort des Körpers. Dies kann zur deutlichen Symtomreduktion führen. Somit besteht bei Schmerzen in der Schulter, Knie, Hüfte usw. ein weiterer Therapiezugang.